Die Planung

Von Neu-Isenburg nach Bangkok in drei Monaten. Geboren wurde die Idee durch berufliche Tätigkeit in Thailand und die Tatsache, dass man in Frankfurt in den Flieger steigt und nach 12 Stunden in einer komplett anderen Welt wieder aussteigt.

Inspiriert wurden wir auch durch andere Reisende und deren Geschichten und Fotos.

Wie viele Routen wir dann in den letzten 2 bis 3 Jahren für die Fahrt von Neu-Isenburg nach Bangkok geplant haben, wissen wir nicht mehr. Es waren auf jeden Fall eine ganze Menge.

Ganz zu Anfang wollten wir über die Ukraine und Russland fahren. Das schien nach Ausbruch der Krise um die Krim und die Ostukraine dann keine wirklich gute Idee mehr zu sein.
Na ja, ging ja auch über die Türkei nach Georgien und Aserbaidschan und dann mit dem Schiff nach Turkmenistan. Die Turkmenen mögen aber keine Individualreisenden. Deshalb wollten wir dann nur ganz kurz durch Turkmenistan und entschieden uns über den Iran zu reisen.

Dann verlor Erdogan seine Wahl und anschließend breiteten sich die Unruhen in der südöstlichen Türkei immer weiter auch nach Norden aus.

Kein Problem, fahren wir eben über Georgien und Armenien in den Iran.

Dachten wir, bis vor kurzem der Berg Karabach Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan wieder ausbrach.

Als dann unser Visadienst auch einen Plan B anmahnte (wegen Turkmenistan) entschieden wir uns letztlich doch wieder über Russland zu fahren. Details findet ihr auf der Seite „Reiseroute“.

Der erste Tag

Nachdem unerwartet viele Menschen noch von uns Abschied genommen haben, machten wir einen kleinen nicht ganz freiwilligen Umweg über Hagen, da unser Kühlschrank zickte.
Für Karsten (Terracamper) eine Sache von Minuten. Dann wurden wir auch dort noch verabschiedet.P1000859.JPG

Nach einigen Unwettern und Staus (….und auch dem Umweg über Hagen) konnten wir unser Ziel in Polen nicht mehr erreichen und sind in Berlin gelandet.

Auch das mit dem Camping hat irgendwie nicht geklappt. Insbesondere wegen weiterer Unwetterwarnungen.

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Na ja, nennen wir es halt mal Camping.

Es ist übrigens eine Junior Suite im Swissotel am Ku´damm, die wir für den Preis eines Zimmers erhielten, da die Rezeption der Meinung war, sie müssten noch mal einen Kontrapunkt zu den zukünftigen Jurtenübernachtungen setzen. Vielen Dank dafür!

Nach all diesen Enttäuschungen haben wir den Tag dann bei einem netten Essen ausklingen lassen.P1000867.JPG

Das Hazir ist immer einen Besuch wert!!

Polen 2. Juni

Etwas mehr als die ersten tausend Kilometer liegen jetzt hinter uns. Ausser der Sprache und dem besseren Wetter kaum Unterschiede zu D. Wir sind in Elblag bei Danzig (Gdansk) und übernachten am Kanal.

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Die Landschaft war ziemlich gleich während der ganzen Fahrt. Allerdings bei mehr als 25° C. Hier ist Sommer!

Zum Beweis, dass wir heute Campen….

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Allerdings sind wir nicht alleine.

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Scheee hier.

Polen (Masuren) und Litauen 3. Juni

So zärtlich war Suleiken. Ein Buch von Siegfried Lenz, an dessen Titel ich ständig denken musste, als wir durch Masuren gefahren sind. Diese Landschaft kann man echt mit „lieblich“ umschreiben.

Hier einige Impressionen:P1000889.JPGP1000891.JPGP1000894.JPG

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Heute hat Andrea zusätzlich auch noch ihre „Offroad-Premiere“ gefeiert. Leider gibt es von den besten Szenen keine Bilder, da der Fotograf die Linse nicht in den Staub halten wollte. Wir konnten auch nicht anhalten, da wir ansonsten unsere Waldführer verloren hätten.

Anlass für den kleinen Abstecher in die maurischen Wälder war ein schwerer Verkehrsunfall, der die einzige Straße komplett zugemacht hat (davon gibts natürlich keine Bilder.

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Jetzt sitzen wir in Litauen bei Siauliai und haben eine Flasche Primitivo aufgezupft. (Danke Bini!)

Lettland 4. Juni

Was sollen wir sagen? Der Reiseführer behauptet, Litauer seien die Italiener des Baltikums. Wir fanden Litauen eher fad. Liegt aber wahrscheinlich daran, dass wir uns nicht genügend Zeit genommen haben die schönen Ecken zu entdecken.

Uns zog es nach Riga. Da das Wetter weiterhin perfekt ist (kaa Wölk´sche bis Binge) war auch unser Besuch in Riga ein Volltreffer. Als erstes sind wir auf die Düna (Daugava) getroffen und konnten uns die Stadt vom gegenüber liegenden Ufer ansehen.

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Ansicht mit Schloss (links außen) und Dom (rechts außen).

In unserem Rücken die neue Nationalgalerie (Schloss des Lichts).

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Die Altstadt hat neben schönen belebten Plätzen auch überraschende Fassaden und ruhige Parks zu bieten.

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Natürlich war ein Tag zu kurz, da wir aber ein paar schöne Fetzen Fleisch erstanden haben zog es uns an ein Plätzchen, an dem wir in Ruhe grillen konnten.

Dabei hatten wir wieder Besuch.

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Es ist aber auch ansonsten ganz nett hier.

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Wie Ihr seht, sind wir direkt an der Ostsee, die hier Westmeer heißt, gestrandet.

So und jetzt gute Nacht (wir sind ja schon eine Stunde weiter).

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Estland 5. Juni

An der Ostsee entlang nach Tallin. Das war heute unser Plan.

Als wir unseren Freund bei der Wäsche sahen…..

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….fiel uns ein, dass auch unser anderer Freund, insbesondere nach Andreas Offroad- Einlage, dringend einer oberflächlichen Pflege bedurfte.

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Ja, ja, es ist Sonntag und jeder gute Deutsche putzt sein Auto Samstags, wissen wir auch.

Die Esten sind die Skandinavier im Baltikum, so unser Reiseführer. Tatsächlich wirkt hier auch alles schon deutlich nordischer als in Litauen und Lettland. Selbst die Sprache erinnert an finnisch.

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In Tallin standen wir zunächst etwas orientierungslos vor einem sowjetischen Monumentalbauwerk. Etwas heruntergekommen und wohl schon zur Zeit des Richtfestes ziemlich hässlich. Aber man konnte gut die Altstadt lokalisieren.

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Einen ersten Blick in die Altstadt haben wir dann auch noch riskiert, obwohl wir morgen für Tallin den ganzen Tag Zeit haben.

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Schon der erste Eindruck ist umwerfend. Wir freuen uns auf eine ausgiebige Besichtigungstour.

Zum Abschluss des Tages haben wir, standesgemäß, unser Wohnzimmer im Olympiayachthafen (Moskau 1980) aufgebaut.

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Russland 7. Juni

Ein bisschen Bammel hatten wir ja schon vor dem Grenzübertritt nach Russland. Dann kam aber alles ganz anders.

Schuld war das Hi-Tech Grenzabfertigungssystem der Esten. Anmeldung im Internet, um einer Schlange an der Grenze zu entgehen. Hört sich gut an, dachten wir. Dann jedoch klappte die Bezahlung im Internet nicht. Machen wir die Anmeldung eben über die Hotline. Hat dann auch geklappt, allerdings nur für 3.00 Uhr in der Früh.

Nicht nur wir, auch der Estnische Grenzbeamte war um diese Zeit etwas mufflig. Wobei, bei uns ging ja auch die Muffe, deswegen haben wir es nicht so raushängen lassen.

Die russischen Grenzer und Zollbeamten waren aber total cool, sehr zuvorkommend und freundlich. Die Zöllner haben sich mehr für die Technik unseres Busses interessiert als für den Inhalt. Alles ging super schnell und absolut reibungslos.

So waren wir um 4.00 Uhr schon in Russland. Kurz nach der Grenze haben wir dann erst mal Frühstückspause gemacht.

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Eigentlich hatten wir ja vor,  an der Grenze schon eine Telefonkarte zu kaufen. War um die Uhrzeit natürlich nicht möglich, aber es gab Alternativen.

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Nach Sankt Petersburg war es dann nicht mehr weit.

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Leute, was hier dem Auge geboten wird ist unbeschreiblich. Wir waren ja vor kurzem in Versailles und wir wissen Luddi hat´s erfunden, aber was hier an Schlössern und Palästen steht, ist echt noch mal einer oben drauf. Dazu mehr morgen.

Heute haben wir uns erst mal die Petrograder Seite der Newa vorgenommen, insbesondere die Peter und Paul Festung. Allerdings sind einige der Aufnahmen von der gegenüberliegenden Seite. Der Adler oben ist übrigens über einem Festungstor angebracht.

Vor den ganzen Kirchen, erstmal das Dach einer Moschee.

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Eine der wunderschönen Brücke über die Newa, die hier übrigens ca. 600 m breit ist.

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Die „Kapelle“ in der Festung.

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Der Strand der Festung, mit einer anderen Brücke über die Newa.

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So sehen die Laternen auf einer Brücke aus.

Ach ja, zwischendrin der Beweis, dass wir tatsächlich hier sind (und für Lenka der Beweis, dass es Andrea noch gibt und dass es ihr gut geht).

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Die Festung von aussen.

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Ein erstes Bild von der Eremitage.

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Und dahinter geht´s morgen weiter.

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Wir haben schon mal bei einer Bootstour einen ersten Eindruck gewonnen, dem Fotograf ist aber der Saft ausgegangen….

Sankt Petersburg, 8. Juni

Das schwierigste am heutigen Beitrag war die Auswahl aus den vielen Fotos, insbesondere da die Kamera wieder Saft hatte.

Sankt Petersburg wird auch als das Venedig des Nordens bezeichnet…..

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…die Brückenleuchten sind aber etwas kunstvoller….

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…die Paläste etwas größer….

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…und auch die Figuren auf den Brückenpfeilern sind zu beachten…

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…die Dimensionen sind insgesamt aber deutlich andere. Nicht nur wegen der 5 Millionen Einwohner sondern auch wegen der echten Paläste.

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Wie hier, der Winterpalast. Im Vordergrund die Siegessäule (diesmal nicht über die Deutschen, sondern 1812 über die Franzosen).

Der Winterpalast beherbergt heutzutage die Eremitage. Nachfolgend ein paar Impressionen.

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Gegenüber waren Ministerien untergebracht, Außen-, Finanz- und Kriegsministerium. In der Mitte der Generalstab. Das Gebäude ist mit 700m Länge eines der größten in Europa.

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Noch ein paar Eindrücke vom Nevski Prospekt, des hiesigen Prachtboulevards.

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Im Kaffee Pankin trafen sich vor allem die russischen Schriftsteller.

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Das älteste Haus auf dem Nevski Prospekt.

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Eine Nebenstrasse.

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Russische Polizisten bei der Bergung eines älteren Einsatzfahrzeugs.

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Jetzt sind wir schon gegenüber der Erlöserkirche.

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Zum Abschluss die (Blut-) Erlöserkirche.P1010274.JPG

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Damit seid Ihr auch für heute von uns erlöst.

In den nächsten Tagen müssen wir sehen, wie wir einen vernünftigen Internetzugang bekommen. Es wird voraussichtlich keine täglichen Berichte mehr geben. Dafür wird es jetzt ein klein bisschen abenteuerlicher für uns.
Der Abschied von Sankt Petersburg wird uns aber durch einen deutlichen Wetterumschwung erleichtert. Heute kam der Regen (gegen Mittag) und ab morgen sind es hier nur noch 12°, gegenüber 20° von heute. Also auf nach Süden, Richtung Kasan, aber mit einem deutlichen Bogen um Moskau herum (s. Reiseroute).