Yunnan, 22. bis 28. Juli

Die Strecken werden kürzer, die Straßen sind gut, das Relaxprogramm für China hat angefangen. Ab jetzt wird besichtigt und geurlaubt. Shangri-La, Lijiang, Dali, Weishan und Jinghong sind die Ziele. Die längste Fahrstrecke ist ca. 250 km lang. Das Auto zickt nicht mehr (klappert nur noch), ab Lijiang sind wir unter 2.000 m. Flachland sozusagen.

Auf der Fahrt folgen wir nun erstmals dem Mekong nach Shangri-La.

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Die Stadt heißt erst seit 2004 Shangri-La, sozusagen verbessertes Stadtmarketing. Das Guesthouse im tibetischen Stil, das ebenfalls der Familie von Hendrik gehört, wie auch der Bauernhof in Tibet, war schon reine Erholung. Allerdings spielte uns, erstmals unerwartet, das Wetter einen Streich. Regen von Shangri-La bis Dali.

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Dazu muss man wissen, Shangri-La war ursprünglich, bis in die 50er Jahre, tibetisch. China hat umliegende Gebiete von Tibet anderen Provinzen zugeschlagen, was einem jeder Tibeter bei jeder Gelegenheit mitteilt.

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Ab jetzt gab es keine Polizeikontrollen mehr. Das Internet war schneller und die Stimmung insgesamt eine andere. Wir wechselten auch den Guide, da Lousan nur für Tibet zugelassen war und außerdem an der Tiefenkrankheit leidet. Bedeutet, er bekommt bei unter 3.000 m Kopfschmerzen und ist leicht benommen wegen des vielen Sauerstoffs.

Unser neuer Guide Sonam, war ein echter Sonnenschein. Ähnlicher Humor führte zu lustigen Unterhaltungen.

Von Shangri-La aus ging es über die Tigersprungschlucht nach Lijiang, deren Altstadt als UNESCO Weltkulturerbe geschützt ist.

Die Tigersprungschlucht war wegen der Regenzeit gut mit Wasser gefüllt. Nach den gefühlt tausend Stufen herunter (rauf waren es gefühlt übrigens mindestens zweitausend), verstand man sein eigenes Wort nicht mehr.

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Die Bilder täuschen, es gab harte Kämpfe mit Selfie-Stick führenden Chinesinnen, um überhaupt ein gutes Bild der Landschaft schießen zu können.

Nach der Schlucht beruhigt sich der Mekong.

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Lijiang hat gleich mehrere „Old-Towns“, wobei nur die große touristisch überlaufen ist. Alle sind wunderschön und wir können leider nur einen unvollständigen Eindruck per Foto vermitteln.

Ein Eingangstor zu einer der „kleinen“ Altstädte.

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Live-Musik war inbegriffen.

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Das Tor am zentralen Platz der „kleinen“ Altstadt.

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Blick über die Dächer der „großen“ Altstadt….

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…und ein paar Eindrücke des Weltkulturerbes, bei einem frühmorgendlichen (deswegen ohne Touristenmassen) Rundgang. Die Brücken schmal und die Gassen eng.

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Dieser Teil Yunnans wird überwiegend von der Minderheit der Naxi bewohnt. Deshalb schmeckt auch das Essen etwas anders. In Yunnan gibt es 26 von insgesamt über 60 in China lebenden Minderheiten.

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Andrea und Sonam unterwegs…

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…zum Wahrzeichen, den Wasserrädern.

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Nach dem Rundgang ging es weiter nach Dali….

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(Trecker oder Truck?)

….wo wir uns ziemlich verjüngt (ca. 30 Jahre) vorkamen, weil wir in einem Hostel übernachteten. Hier sahen manche aus wie aus dem Hippielehrbuch, aber überwiegend waren es Studenten.

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Fotografiert haben wir hier nicht mehr viel, aber dafür sehr gut gegessen.

Es ging weiter nach Weishan, einer kleinen Stadt. Ebenfalls mit einer Altstadt, aber einer, die nicht geschützt und damit noch voll genutzt wurde.

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Die Schirme sind ab jetzt nicht mehr gegen Regen, sondern gegen die Sonne.

Mädels beim Kartenspielen.

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Hier gab es auch eine Verehrungsstätte für Konfuzius. Die erste die wir hier sahen. Es hatte schon fast etwas Tempelähnliches.

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Es gab aber auch Relikte aus jüngerer Vergangenheit.

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Die Landschaft wurde insgesamt „lieblicher“. Bananen, Tabak und Ananas wurden neben Reis angebaut.

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Bambus erreicht mühelos die Höhe von sechs Metern.

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Letzte Stadt auf unserer Chinareise war Jinghong (auch Xishuangbanna genannt). Die hier überwiegend lebende Minderheit nennt sich Dai. Keine angesagten Sehenswürdigkeiten aber es war ein Fest für die Sinne. Eintauchen in das Leben einer normalen Stadt in Südchina. Keine Touristen (außer uns natürlich).

Obwohl… es gab da noch den goldenen Tempel, der irgendwie aus Thailand verrutscht schien.

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Aber über die Brücke und dann war es China.

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Chinesische Autofahrer (und auch die Scooterfahrer) zeichnen sich übrigens dadurch aus, dass sie einfach fahren ohne zu schauen. Irgendwie klappt es aber.

So sah unser Frühstück in Jinghong aus.

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Szenen aus dem Leben,

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Nein, kein militärischer Appell, sondern die Einstimmung der Mitarbeiter einer Karaokebar.

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Abendlicher Blick auf den Mekong und Mekongbrücke. Energieverschwendung ist hier noch ein Fremdwort.

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Nachdem wir am ersten Abend in Jinghong noch in einem Lokal gegessen hatten, entschlossen wir uns für den zweiten Abend zu einem Barbecue auf dem Nachtmarkt. War auch viel besser…

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….und die Nachbarschaft netter.

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Am nächsten Tag sind wir dann bis an die Grenze vorgefahren, um frühmorgens auszureisen. Ein Monat China, mit völlig unterschiedlichen „Gesichtern“, liegt hinter uns.

Wir freuen uns jetzt auf Laos…..

 

Nordlaos bis Luang Prabang

So angenehm unsere Guides auch waren, jetzt sind wir wieder frei. Der Grenzübertritt von China nach Laos verlief locker und ohne Probleme. Es regnete.

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Aber nach dem ersten Berg in Laos war alles gut. Die Strasse und das Wetter. Was auffällt: Kein Müll am Straßenrand. Während wir in China sogar beobachten konnten, dass Leute ganze Müllsäcke einfach auf die Strasse warfen, hier sind Straßen und Dörfer sauber.

Im weiteren Verlauf kam es uns vor, als würden wir direkt durch den Dschungel fahren.

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Unser China-Reiseplan empfahl die Weiterfahrt nach Luang-Namtha. Der Autowäscher in der chinesischen Grenzstadt Mohan empfahl die Weiterfahrt nach Oudomxai. Dem folgten wir, da nach unserer Information nach Oudomxai 80 km Horrorstrecke auf uns warteten.

Stattdessen mussten wir eine Stunde kurz vor Oudomxai wegen eines Unfalls warten (den zermatschten Kleintransporter an der Seite zeigen wir hier nicht). Die Polizei regelte dies, ohne Räumung, laotisch. Alle fuhren irgendwie aneinander vorbei.

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Unser Reiseführer beschrieb Oudomxai als eine durch hässliche Betonbauten verunstaltete Provinzstadt, die lediglich als Verkehrsknotenpunkt Bedeutung habe.
Weit gefehlt. Es war ein charmantes Städtchen mit äußerst netten Menschen und einem netten, kleinen Hotel. Auch dies, im Gegensatz zu chinesischen oder gar tibetischen Hotels, sehr sauber und gepflegt. Auch die Reisfelder in der Umgebung sehr gepflegt.

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Die erwartete Horrorstrecke entpuppte sich dann als neu gebaute Straße von bester Qualität, so dass wir am nächsten Tag Luang Prabang bereits nach knapp vier Stunden erreichten.

Unser Plan war einfach: Drei Tage ausspannen und Urlaub vom Reisen machen. Lange schlafen, gut frühstücken, ein bisschen Touristikprogramm und gut essen. Natürlich auch unseren Blog auf Vordermann bringen, nachdem hier keine Blockaden mehr waren.

Luang Prabang, die Altstadt, die Weltkulturerbe ist, liegt wie eine Halbinsel zwischen Mekong und Namkhan-Fluss. Sie ist ehemalige Königstadt und geistliches Zentrum von Laos. Dementsprechend gibt es hier unzählige Wat (Tempel) und einen alten Palast. Nach und Nach haben wir uns die meisten davon angesehen.

Als erstes fanden wir aber ein schönes Hotel am Namkhan, die Villa Ban-Lakham.

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So sieht es gegenüber unserer Terrasse aus.

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Das erste Weißbrot seit Wochen, man kann den französischen Einfluss unschwer erkennen.

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Die Bambusbrücke, die schon auf dem oberen Bild zu sehen ist, hier von Nahem.

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Noch ein paar Eindrücke von Luang Prabang.

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Der ehemalige königliche Palast.

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Buddha-Statuen auf dem Phousi-Hill, den wir bei 40° bestiegen haben.

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Als wir endlich oben waren, wurden wir mit einem tollen Blick belohnt. Einmal auf den Namkhan, einmal auf den Mekong.

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Typische laotische Goldverzierungen, wie sie sich an den Tempeln hier finden.

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Zum Abschluss noch ein paar Eindrücke von einer Mekongfahrt (den Sonnenuntergang sparen wir uns).

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Morgen geht´s weiter, erst in die Berge zur Ebene der Tonkrüge (Plain of Jars) und dann den Mekong runter, Richtung 4000 Inseln und Kambodscha.

Laos …ab in den Süden, 5. bis 7.8.

Der Abschied von Luang Prabang fiel schwer, da wir erstmals wieder selbstbestimmt rumgehonge haben. Unser Plan war es, erst nach Osten, nach Phonsavan und der „Plain of Jars“ (deutsche Übersetzung „Ebene der Tonkrüge“, obwohl alle Krüge aus Stein sind) zu fahren und dann Richtung Süden den Mekong runter bis zur kambodschanischen Grenze.

Dazu mussten wir uns erstmal wieder durch die Berge kämpfen. Gefühlt war die längste Gerade auf der Strasse Anfangs vielleicht 50m lang. Kurve an Kurve, Durchschnittsgeschwindigkeit unter 30 km/h. Erst als wir das Hochland (na ja, über 1000m hoch) um Phonsavan erreichten, ging es etwas besser. Trotzdem war es ein Erlebnis hier zu fahren.

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Die Dörfer „klebten“ an der Strasse.

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Alles war eng zusammengestellt. Es gab keinen Platz. Hier sieht man Felder die von den Dörfern aus bestellt werden.

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Um Phonsavan dann etwas mehr Platz. Die Dörfer wirkten auch reicher, es gab weniger Bastmattenhäuser und dafür mehr aus Stein. Auch die Felder wurden großzügiger.

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Phonsavan selbst ist ein kleines Provinzstädtchen, in dem man Hinweisschilder für das Weltkulturerbe Plain of Jars vergeblich sucht. Deshalb dauerte es etwas länger, bis wir Site 1 der Plain of Jars gefunden hatten. Was wir dann aber fanden, war beeindruckend.

Diesmal auch ein Satz zum Hintergrund. Niemand weiß genau, von wem, wann und für welchen Zweck diese jahrtausendealten Steinkrüge errichtet wurden. Es handelt sich um ein ähnliches Rätsel wie auf den Osterinseln.

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Mittendrin…

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…. ein paar amerikanische Hinterlassenschaften im Weltkulturerbe. Über Laos (eigentlich neutral) warfen die Amerikaner während des Vietnamkrieges mehr Bomben ab als gesamt in Westeuropa während des 2. Weltkrieges abgeworfen wurden.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Vang Vieng, dem Ballermann von Laos. Allerdings noch besser. In manchen „Restaurants“ ist die Drogenkarte umfangreicher als die Speisekarte. Den Ort selbst kann man vergessen. Die Umgebung aber, mit den eindrucksvollen Karstmassiven, ist der Hammer.

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Das Hotel, das wir inVang Vieng gefunden haben, lag dann auch „sehr nett“. Abends im Restaurant….

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… war nicht nur das Essen ok.

Begegnungen auf der Weiterfahrt Richtung Savannakhet.

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Verpflegung am Wegesrand (aber Andrea mag keine Maiskolben)….

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…es gab aber Alternativen.

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Der Weg wurde immer schöner, die Dörfer weitläufiger….

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Savannakhet selber, für das wir einen Umweg von 80 km gemacht haben, war leider nicht das, was wir erwartet hatten. Die, lt. Reiseführer tolle französische Kolonialarchitektur, war kaum zu finden.

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Dafür aber ein schönes sozialistisches „Eingangstor“ mitten im Nirgendwo.

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Der Boulevard am Mekong, bzw. das was davon übrig ist.

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Weitere Reste der Kolonialarchitektur.

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Das ist abends eine Karaokebar, war aber die nächste Möglichkeit zum Essen, mit einem Tollen „Duckgrill“.

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Nach Savsannakhet veränderte sich die Landschaft weiter. Es wurde noch weitläufiger und hellgrüner (Reisfelder).

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Die Häuser sind hier bunt…

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…oder traditionell.

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Letztes Ziel in Laos war für uns Don Kong (Insel Kong) im Bereich der 4000 Inseln, wo sich der Mekong auf bis zu 14 km verbreitert. Hier haben wir ein fantastisches Guesthouse direkt am Mekong gefunden. Ihr dürft jetzt angemessen neidisch sein.

Erstmal mussten aber die Inselstrasse und zwei gewöhnungsbedürftige Brücken überwunden werden.

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Dann die Belohnung. Hier verbringen wir jetzt erstmal 2 Nächte und genießen unser Wochenende am Mekong.

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Blick von unserem Balkon.

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Kambodscha, 8. bis 10. August

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Diesmal fangen wir mit einem Bild an. Wir sind so „geflasht“, dass wir die Reihenfolge etwas verändert haben.

Nun der Reihe nach.

Zum Abschluss von Laos haben wir uns noch kurz vor der Grenze den breitesten Wasserfall der Welt (über 10 km breit), den Mekongfall angeschaut.

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Danach hatten wir uns irgendwie mit den Entfernungen verschätzt, denn auf einmal tauchte die Grenze auf und wir hatten unsere Beerlao-Vorräte noch nicht aufgefrischt.
Also, wir umgedreht und ins nächste Dorf gefahren. Dort gab es aber gar keinen Laden, sondern nur drei Restaurants, die zu allem Überfluss nur kambodschanisches Bier hatten. Lange Rede, kurzer Sinn – nach einer dreiviertel Stunde haben wir frustriert und ohne Beerlao aufgegeben und sind wieder zur Grenze gefahren, weil ein Grenzübertritt auch Zeit kostet.

Spannend war der Grenzübergang, da wir bei unserer Recherche irgendwie nicht mitbekommen haben, dass man ein Auto, welches man einführen will, 14 Tage vorher beim Zoll in Phnom Penh anmelden muss. Sebastians zwischenzeitliche Recherche bei der Botschaft in Berlin blieb ohne Ergebnis, die wussten auch nichts davon. Also sind wir einfach mal an die Grenze gefahren. Die laotischen Zöllner schickten uns erstmal ohne Auto zwecks Anfrage zu den kambodschanischen Kollegen.

Gerettet hat uns unser Carnet de Passage, das die Zöllner anerkannten, obwohl Kambodscha dem Carnetabkommen nicht beigetreten ist. Egal, wir waren drin!

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Kambodscha ist ärmer als seine Nachbarn, das erkennt man ziemlich schnell. Die Häuser sind nur noch Bretterbuden. Die Besseren sehen so aus.

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Trotzdem ist es schön und vor allem schattiger, da es hier weniger Reisfelder und dafür mehr Bäume gibt.

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Wir sind auf direktem Weg nach Siem Reap gefahren, der Stadt, die bei Angkor Wat liegt. Auch hier gibt es ein Mahnmal für die Killing Fields.

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Eigentlich haben wir dies heute erst zum Schluss gesehen, wollten aber nicht den Eindruck von Angkor Wat und den anderen Tempeln beeinträchtigen.

Nach Angkor Wat fährt man mit einem Tuk Tuk, das man für den ganzen Tag mietet, da die Entfernungen zwischen den Tempeln zu groß sind, um zu laufen. Man könnte auch mit dem Fahrrad fahren, aber wir gehen ja auch nicht mit dem Hometrainer in die Sauna.

 

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Unser Fahrer empfahl uns zunächst die Tempelrunde zu machen und danach erst Angkor Wat anzugehen. Er war der Chef.

Dementsprechend kommen jetzt Bilder von Bayon, Ta Prohm, Banteay Kdei, Pre Rup und Preah Khan. Natürlich nur eine kleine subjektive Auswahl. Das erste Bild des Beitrags ist übrigens auch vom Bayon.

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Wir können leider nicht beschreiben, was in uns ablief, als wir diese Tempel mitten im Wald sahen. Wir waren überwältigt.

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Nach dieser ganzen Pracht brauchten wir eine Stärkung. Unser Fahrer war völlig platt, als wir sagten, dass wir nicht in eines der Touristenrestaurants wollten, sondern lieber in eine der Garküchen am Wegrand. Ihm war es am Anfang fast peinlich uns zu erklären, dass es dort nur kambodschanisches Essen gibt, dabei musste er uns erst mal zeigen wie man das isst. Das war für die anderen Gäste eine echte Belustigung. Letztlich hat es aber prima geschmeckt, auch wenn  wir zunächst nicht sicher waren, ob das Limettenwasser für die Finger oder den Salat war.

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Danach holten wir uns einen ersten Eindruck von Angkor Wat, das wir dann am nächsten Tag eingehend besuchten. Hier wieder nur ein paar kurze Eindrücke:

Der Eingang mit dem 200m breiten Wassergraben.

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Der Blick nach dem Eingangstor.

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Jetzt keine weiteren Kommentare mehr, wir haben fast 500 Bilder von der Anlage und den Details gemacht. Es ist unglaublich.

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Wir haben jetzt auf unserer Reise so viel „Weltkulturerbe“ gesehen, dass man beinahe den Überblick verlieren kann. Angkor (der archäologische Park insgesamt) nimmt aber sicher einen besonderen Platz ein. Die Anlage ist riesig und wir waren zeitweise regelrecht ergriffen. Wahnsinn!

 

 

 

Immer noch Kambodscha… 11.bis ??8.

Zum Abschluss unseres Besuchs von Angkor Wat sind wir noch mal mit dem Bus hingefahren, um ein Bild von der Durchfahrt durch das Tor des Bayon zu machen.

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Danach waren wir in echter Hochstimmung und haben uns auf den Weg an die thailändische Grenze gemacht.

Dort wurde der Tag, der so gut begann, ziemlich schnell schlechter. In Thailand gibt es nämlich seit dem 27. Juni (da waren wir in Kirgistan) ein neues Gesetz. Danach darf man nicht mehr mit seinem Privatfahrzeug nach Thailand einreisen.
Zuerst gehört haben wir davon, als wir kurz davor waren China zu verlassen, also Ende Juli.  Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, wie man damit umgeht. Es gab unterschiedliche Informationen im Internet.

Für uns bedeutete dies einen langen Tag im Niemandsland zwischen Kambodscha und Thailand, sitzend auf zwei Plastikstühlchen, bis die Grenze um 22.00 Uhr schloss und unser Einreisestempel im Pass gecancelt wurde.

Glücklicherweise waren die Kambodschaner dann großzügiger und ließen uns wieder auf unser Visum einreisen.

Jetzt saßen wir in Poipet, einer nicht unbedingt schönen Grenzstadt im Dunkeln, wollten nicht weiterfahren und mussten erst mal ein Zimmer in einem Guesthouse besorgen und nachdenken wie es jetzt weitergeht.

Unsere Freunde in Pattaya, die schon den ganzen Tag im Hintergrund bei den thailändischen Behörden gearbeitet hatten, nannten uns dann eine Agentur in Aranyaprathet, die für Einreiseerlaubnisse nach Thailand zuständig ist und evtl. etwas für uns tun könnte. Mit einer Mitarbeiterin dieser Agentur trafen wir uns am nächsten Tag und stellten den entsprechenden Antrag. Jetzt müssen wir erst mal warten, wie es weitergeht.

Wir entschlossen uns, nach Sihanoukville im Süden von Kambodscha, ans Meer zu fahren. Man kann ja auch an angenehmen Orten warten.

Auf diese Weise lernten wir auch Pursat, eine kleine Provinzstadt am Tonle Sap kennen. Dort mussten wir übernachten, weil wir erst mittags von Poipet aufbrechen konnten.

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Dort hatten wir ein schönes Hotel am Fluss und unsere Laune stieg wieder ein wenig.

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Als wir am nächsten Morgen losfuhren, wurde dann aber das Geräusch am vorderen rechten Stoßdämpfer immer lauter und zum Klappern kam noch ein Quietschen hinzu. Da konnte einem schon Angst und Bange werden.

Wieder Planänderung. Nicht nach Sihanoukville sondern nach Phnom Penh, um eine Werkstatt zu finden. VW Kambodscha war nicht zu finden. Doch dann ein echter Glücksfall. Wir fanden eine Werkstatt, die noch eine echte Werkstatt ist. Die haben in viereinhalb Stunden den ganzen Stoßdämpfer auseinander gebaut, den Fehler festgestellt, (er war in Teilen ausgeschlagen), haben geschliffen und neue Teile eingeschweißt und das Ganze wieder so hergerichtet, dass das Auto nach Wochen wieder fährt wie neu. Anders als VW in Lhasa, die nur feststellten, dass schon alles halten wird und sie die Originalteile eh nicht da haben.

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So, und jetzt die Servicegeschichte.

Stellt Euch vor ihr fahrt in Deutschland zu einer Werkstatt. Es ist Samstag Nachmittag. Ihr habt keinen Termin. Was passiert?
Hier wurden wir zuvorkommend auf eine Couch gesetzt, in einem schönen Showbereich. Wir bekamen Wasser und einen Kaffee. Ständig kam jemand, um uns über den genauen Stand zu informieren und sich dafür zu entschuldigen, dass es so lange dauert.
Am Schluss entschuldigten sie sich dann auch noch dafür, dass die Reparatur 75$ kosten sollte. Mit Trinkgeldern war es dann natürlich etwas teurer, aber unser Auto klapperte und quietschte nicht mehr. Genial!

Wir fanden dann auch noch ein nettes Hotel mitten im Kneipenviertel von Phnom Penh und feierten dieses Ereignis.

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Die Ausfahrt aus Phnom Penn war dann ziemlich abenteuerlich. Der Verkehr heftig. Die Mopedfahrer selbstmörderisch.

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Je näher wir dann dann dem Meer kamen, desto ruhiger wurde es in unsere Fahrtrichtung. Sihanoukville ist nämlich der Badeort für die Leute aus Phnom Penh, die Sonntags aber schon auf der Rückreise waren.

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Jetzt sitzen wir also statt in Nordthailand in Sihanoukville und warten darauf, wie es weitergehen kann. Es gibt aber schlimmere Schicksale, wie der Blick von unserem Balkon zeigt.

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Ferdisch… 17. bis 18. August

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Auf einmal ging alles ganz schnell. Wir hatten gerade unser Zimmer in Sihanoukville um eine Nacht verlängert und die Spedition in Deutschland angefragt, wegen einer eventuellen Verschiffung aus Kambodscha raus, da kam die Mail von der Agentur in Thailand, dass wir am nächsten Tag einreisen können.

Also schnell packen, alles auf zurück und ab in den Bus. Wir waren erleichtert, dass wir unser Ziel doch noch erreichen konnten. Ausgefallen ist jetzt Nordthailand, aber dafür haben wir Phnom Penh und Sihanoukville kennen gelernt.

An Phnom Penh wollten wir auf der Rückfahrt nur vorbeifahren, das hieß weg von der Nationalstraße. Der Weg war landschaftlich sehr schön…

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…dafür war die Straße aber irgendwann ohne Belag. Sozusagen die letzte Piste auf unserer Reise. Glücklicherweise war ja das Fahrwerk repariert, so dass Piste fahren schon fast romantisch war.

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Wir waren jetzt schon fast 20.000 km unterwegs, es war der vorletzte Tag vor der Ankunft im Thai Garden. Auf einmal ein lautes Geräusch rechts hinten…

…unser erster „Platten“. Ein Nagel steckte im Reifen. Also Reservereifen ab…

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…und schon war der erste Kambodschaner da, der half.

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Ein Geldgeschenk wollte er übrigens nicht annehmen, seine Hilfe kam „out of his heart“.

Danach kam der Regen und die Piste wurde immer besser.

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Aber nach wochenlangem Reisen hielten wir es mit den kambodschanischen Verkehrszeichen.

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So schafften wir es wieder bis Pursat, um dort am nächsten Tag um 4.30 Uhr an die Grenze aufzubrechen, die noch ca. 200 km entfernt lag und die wir um 9.00 Uhr erreichen mussten.

Dann waren wir drin.

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Thailand ist das einzige Land auf unserer Reise, in dem man auf der falschen Seite fahren muss.

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Wir waren aber auch wieder zurück im „normalen“ Leben. 20 Jahre Zeitsprung. Unser Navi gab für 200 km wieder 2 Stunden vor und nicht 4 bis 5 Stunden. Es gibt moderne Supermärkte und Highways, die vierspurig sind.

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Es gibt aber auch noch Unterschiede. Wir haben noch schnell den Reifen reparieren lassen. Kosten, mit Trinkgeld, 200 Bath (rd. 5 €).

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Jetzt sind wir da, wo wir hin wollten. Im Thai Garden Resort, bei Freunden.

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Ach ja, der Rest der Familie war auch schon da.

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