Feuerland – Fin del Mundo

Die Überquerung der Magellanstraße war ein besonderes Erlebnis. Bisher kannten wir die nur aus dem Atlas und aus Abenteuergeschichten.

Feuerland, unsere Reise entlang der Panamericana näherte sich ihrem Ende. Hier fallen die Anden ins Meer und hier befindet sich auch Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt.

Zunächst gab es aber nicht die dramatische Änderung der Landschaft, wie sie in unserer Vorstellung war. Auch die Tierwelt war erst mal die gleiche.

Feuerland ist ja bekannt dafür, dass eine Menge Schiffe hier untergegangen sind, Stichwort Kap Horn, wir trafen allerdings zuerst auf ein anderes Wrack.

Da wir an der Fähre etwas länger warten mussten, war Ushuaia an diesem Tag nicht mehr erreichbar. Wir übernachteten stattdessen in Rio Grande, einer größeren Stadt, die im Zuge von Erdöl-Funden entstanden ist und heute von ihrer großen Vergangenheit lebt. Hier haben wir bei dem südlichsten „Mexikaner“ der Welt echt gute Tacos gegessen und an der zentralen Plaza übernachtet.

Am nächsten Morgen wollten wir dann ein echtes Wrack besuchen und bogen von der (guten) Ruta 3 auf eine Ruta Provincial ab, was gleichzeitig Piste bedeutete. Hier sah es gleich so aus, wie es unserer Vorstellung von Feuerland entsprach.

Die leck geschlagene Desdemona, ursprünglich für die Hamburg-Chicago-Linie unterwegs, wurde in einem Sturm von ihrem Kapitän 1985 bewusst auf Grund gelegt, um das Leben ihrer Besatzung zu retten. Sämtliche Versuche sie wieder flott zu machen scheiterten und so ist aus ihr eine „Sehenswürdigkeit“ geworden.

Nicht nur das Wrack, sondern auch die 90 Kilometer Piste hin und zurück waren ein toller Abstecher und jedes Klappern und Ruckeln wert.

Zurück auf der Ruta 3 kamen wir dann den Bergen wieder näher und die Landschaft wurde wieder spektakulärer.

Und dann waren wir da. Ushuaia, Fin del Mundo. Wegen dieses Fotos waren wir rund 15.000 Kilometer gefahren 😜.

Verewigt, mit Sticker, hat uns Andrea dann auch gleich.

…war schattig hier.

Von Ushuaia starten die Touren in die Antarktis. Die Saison war jetzt aber schon zu Ende und die letzten Schiffe kamen aus der Antarktis zurück. Die Stadt selber ist ein wenig touristisch und hat eine „Shoppingmeile“ mit unglaublich vielen Andenkenläden und dem südlichsten Hard Rock Café der Welt.

Mitten im Hafen liegt ebenfalls ein Wrack. Es handelt sich um einen Rettungskutter, der während einer Bergeaktion havarierte und im Hafen von Ushuaia auf Grund gelegt wurde.

In Ushuaia haben wir dann auch für zwei Nächte (und Tage) eine Auszeit vom Camperleben genommen und im Hotel übernachtet. Allerdings war das Wetter für ein paar Tage viel besser als erwartet und wir hatten tagsüber fast 15°. Na ja, war trotzdem ganz schön mal mit geheizter Dusche usw.

Wir haben uns auch über die Auswahl an Restaurants gefreut und vor allem endlich mal eine Disco gegessen. Meeresfrüchte mit Reis, göttlich. Disco ist übrigens die Pfanne.

Nach dieser Pause ging es noch in den Nationalpark Tierra del Fuego mit dem Ende der Ruta 3 und damit dem Ende der Panamericana.

Das Schild konnten wir leider nicht „ungestört“ fotografieren. Eine Demo der Mitarbeiter des Nationalparks, die sich gegen Entlassungen der neuen Regierung Milei richtete, fand statt und auch wir unterzeichneten die Petition.

Danach wanderten wir noch ein wenig, bevor wir, jetzt endgültig, nach Norden losfuhren.

Das südlichste Postamt der Welt war leider geschlossen.

Nach einer letzten Übernachtung in Ushuaia, diesmal im Camper am Hafen, ging es dann auf den langen Weg nach Montevideo. Jetzt waren es übrigens die erwarteten 2° C.

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