Ruta Cuarenta

Untertitel – Ein Break in Mendoza –

Die Ruta 40 in Argentinien, über 5000 km lang, ist eine Legende für sich. Mittlerweile meistens asphaltiert, aber zwischendrin auch immer mal Piste. Wie wir feststellen mussten, teilweise auch echt üble Piste. Aber dazu später.

Nach unserer Übernachtung am Fluss ging es in einen kleinen Grenzort. Dort wollten wir eigentlich Geld wechseln und tanken. Allerdings war der Kiosko mit dem Geldwechsel geschlossen und so entschlossen wir uns, beides in der nächst größeren Stadt, Chile Cito, zu erledigen.

Ein letzter Blick zurück.

Ein Friedhof am Weg.

Ein Ortseingangsschild.

Wir nähern uns dem Weinanbaugebiet um Mendoza.

Diese Schilder weisen darauf hin, dass die Straße abgesenkt wurde, um kein Hindernis für abfließendes Wasser darzustellen. Sie werden in ganz Südamerika benutzt und deuten oftmals auch auf echt miesen Straßenbelag hin. Richtig in den Bergen sind sie auch ein Hinweis darauf, dass nach Regen dort Autos gewaschen werden 😂.

So sieht das dann aus, wenn tatsächlich Wasser von den Bergen kommt.

In Chile Cito haben wir dann erstmals über Western Union Geld an uns versendet und bar abgeholt. Ein Euro sind etwas mehr als 1.000 Argentinische Peso. Gleichzeitig ist der 1.000 Peso Schein wohl der größte Schein. Was Ihr auf dem Bild seht, sind 350 €.

Wr erreichten Mendoza. Dort wollten wir uns am nächsten Tag eine echte Auszeit vom frugalen Reiseleben nehmen.

Übernachtet haben wir auf einer kleinen Posada. Sie gehört einem Belgier, der dort Malbec anbaut. Unser Ausblick.

Nach einem netten Frühstück auf der Posada ging es für uns aber weiter auf ein Weingut mit Restaurant.

Die Älteren unter uns kennen sicher noch die Gruppe Yellow. Dieter Meier war einer der bneiden Musiker. Er war auch Produzent, züchtet Rinder, baut Wein an, kann man mal googeln. In Frankfurt gibt es auch ein Ojo der Agua, wussten wir aber auch nicht, bis wir uns damit beschäftigt hatten. Für uns war ein Tip in iOverlander für die Buchung maßgeblich. Wir durften nämlich auch auf dem Weingut übernachten.

Ohne lang rumzureden, es war ein phantastischer Abend. Super Essen, gute Weine und nette Tischnachbarn, mit denen wir den Abend verbrachten. Dazu eine Wahnsinnsumgebung.

Die Lounge am Teich, für den Abendausklang.

Am nächsten Morgen ein Blick zurück, mit dem Vulkan im Hintergrund.

Das war eine coole Auszeit.

Für uns ging es aber weiter in den Süden. Das verbinden wir Europäer ja immer mit Dolce Vita und tollem Wetter. Hier heißt das aber, dass es rauer wird. Am Wegesrand finden sich immer wieder „Gedenkstätten“, teilweise mit „Opfergegenständen“. Was dies genau darstellt, wissen wir bisher allerdings auch nicht. Manchmal ein Sanctuario, manchmal sogar mit Schild. Werden wir mal recherchieren müssen.

Es wurde auch wieder karger. Schön war es trotzdem.

Auch unser Schlafplatz in dieser Gegend war wunderschön. Der Ausblick.

Dann wurde die Ruta 40 für über 90 km zu einer echten Ripio-Piste (Wellblechpiste), und zwar zu einer brutalen.

Dann, mitten im Nirgendwo, leuchtete ein Warnleuchte für die Feststellbremse auf und die Hinweisleuchte blinkte. Der Hinweistext lautete: Hinweise im Handbuch beachten.

Sch…. natürlich mitten im Nirgendwo. Also erst mal Handbuch gelesen, war aber nicht wirklich hilfreich. Dort stand nur, nicht weiterfahren, eine Fachwerkstatt aufsuchen. Toll, zum nächsten kleinen Dorf waren es über 50 km. Ob uns dort einer helfen kann, steht in den Sternen.

Wir haben dann erst mal unser OBD Lesegerät angeschlossen und die Fehler ausgelesen. Der Versuch, den Fehler mit der Feststellbremse zu löschen, schlug leider fehl. Aber wir konnten die Bremstemperatur auch während der Fahrt überwachen. Als nächstes haben wir Funktionstest der Bremse, auch der Parkbremse, durchgeführt und haben uns entschieden weiter zu fahren.

Dies bedeutete ständig den Warnton ausschalten, Bremstemperatur überwachen und uns einreden, dass es sich wohl nur um ein los gerütteltes Kabel, und nicht um einen echten Schaden handelt.

Natürlich konnte uns in dem Dorf keiner helfen, also weiter zur nächsten Stadt, Chos Malal. Dort haben wir auf der Tankstelle nach einer Werkstatt gefragt, die wir dann auch fanden. Leider machten die aber keine Bremsen. Die Werkstatt zu der die uns dann schickten, haben wir nicht gefunden. Die Werkstatt, die in iOverlander empfohlen wurde war schon zu. Na gut, übernachten wir eben und fahren morgen noch mal dahin, so der Plan.

Abends haben wir dann im Internet recherchiert, wir hatten jetzt wieder Internet, wie groß das Problem ist und wie man damit am besten umgeht. Am nächsten Morgen legte sich Frank unter das Auto und rüttelte mal alles durch, fand eine Plastikmuffe, die gebrochen war, fixte alles und las die Fehler nochmals über die OBD Schnittstelle aus. Danach war der Fehler weg.

Vorsichtig setzten wir uns wieder in Bewegung. Es lief. Es ging weiter, auf guter Straße und in toller Umgebung.

Als dann unerwartet die nächste Pistenetappe, nicht auf der Ruta 40, sondern bei einem Abstecher, mit mehr als 60 km auftauchte, hatten wir zuerst ein ungutes Gefühl.
Aber das Auto hielt und wir kamen ohne Panne zu einem der Höhepunkte unserer Reise durch. Dem Salto de Agrio.

Das Wasser des Flusses Agrio ist sehr mineralienreich, so dass es die Steine am Rand deutlich verfärbt. Alleine das ist bereits ein Grund sich das anzuschauen.

Aber was es zu etwas ganz besonderem macht, ist der Salto selber.

Nach einer Übernachtung, direkt am Salto, beendeten wir den Abstecher und es ging zurück zur Cuarenta, in Richtung San Martin de los Andes und San Carlos de Bariloche. Hier wollten wir über den Camino de los Siete Lagos fahren, der wieder die Cuarenta ist.

Aber erst mal die Piste beenden, um wieder asphaltierte Straßen zu erreichen.

Mittlerweile öfters am Straßenrand…

…aber auch wieder…

… Morgenbesuch in San Martin de los Andes….

…und dann die sieben Seen Straße. Wir ersparen Euch jetzt Bilder von allen Seen, aber ein paar nette Aufnahmen müssen halt der Vollständigkeit halber sein. Es war aber eine wunderschöne Fahrt über die Panoramastraße.

Auf diesem gut zu sehen, wie hier die Windverhältnisse sind.

Dann kam unser Ziel, San Carlos de Bariloche (oder kurz Bariloche), in Sicht.

Hier sitzen wir jetzt in einem Coffeeshop, des schnellen Internets wegen und schreiben diesen Bericht. Außerdem mussten wir hier Kaffee kaufen, da in normalen Geschäften nur Instantkaffee oder Kaffee tostado mit Zucker zu kaufen ist. Grässlich. Hier gibt es aber guten Bohnenkaffee zu kaufen. Damit ist auch für die Weiterfahrt unser Morgenkaffee gesichert. Wunderbar.

2 Gedanken zu “Ruta Cuarenta

  1. Hallo ihr Abenteurer,vielen Dank für eure spannenden Berichte und sehr schönen Fotos..und Klasse das Escoba auch Autos reparieren kann …viel Spaß noch bei allem was noch kommt liebe Grüße Gabi und Robby

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  2. Der Besuch auf dem „Yellow“-Weingut (klar kenn ich die noch! 😎) macht mich doch sehr neidisch und neugierig, das wäre für mich definitiv eine Reise auf beiden Seiten der Grenze wert…
    Das mit dem Hinweis im Auto auf das Handbuch und weiter zum Fachmann kenn ich, ist wohl bei deutschen Frabrikaten einheitlich, schön, dass ihr eine Lösung gefunden habt 👍🏻und die tolle Tour fortsetzen könnt. GOOD LUCK und immer nur eine Handvoll Wasser unter den Rädern 😂 Andreas

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