Wir bewegen uns jetzt im Süden Marokkos, wo die Sahara in Folge des Klimawandels immer mehr Einfluss auf die Oasen nimmt. Erste Etappe ist von Maadi (Erfoud) nach
M´hamid, dem Ausgangspunkt zur Erg Chegaga.
Manche behaupten, der Süden mit seiner Wüstenlandschaft sei eintönig. Richtig ist, die Wüste bietet nicht viel Abwechslung, in ihrer Erhabenheit hat sie aber eine große Wirkung und wenn man sie durchfährt (im klimatisierten Bus), wirkt sie auf Einen. Aber macht Euch selbst einen kleinen Eindruck.
Man kann erkennen, wo ab und zu mal Wasser fließt.
Man kann aber auch erkennen, wo öfter mal Wind die Berge überschreitet.
Gut zu sehen ist, wie die Oasen kämpfen.
Die Dörfer leiden dementsprechend unter Bevölkerungsschwund.
Trotzdem wunderschön.
Pistenkreuzung
In M´hamid haben wir uns dann erst mal einen Tee gegönnt.
Hübsch hässlich hier. Im wahrste Sinne des Wortes.
In La Boussole de Sahara haben wir dann unser Wohnzimmer aufgebaut und den Blick genossen, inklusive Sonnenuntergang in der Wüste.
Am nächsten Morgen entschieden wir dann nach ein paar Kilometer steiniger Piste (hat mächtig geholpert), doch nicht die 140km Piste zu nehmen, sondern haben umgedreht und sind Straße nach Foum Zgouit gefahren. Wir sind halt doch mehr Reisende als Offroad Freaks. Aber auch da gab es genug zu sehen. Immer wieder Oasen, die unter Sand leiden…
…und deren Bewohner. Keine Tourikarawane, sondern Lastentransport.
Aber auch immer wieder grandiose Landschaft.
Dieses Kamel schubbert sich an dem Warnschild „Kamele kreuzen“.
Verkehr ist Mangelware. Als wir aber in Foum Zgouit im Café Chegaga gesessen haben (leider haben wir vergessen zu fotografieren) tauchten zur Mittagszeit aus allen Richtungen Touristen in Kleinbussen, 4X4´s und auf Motorrädern auf. War mächtig was los und die Bedienungen grillten und schafften das Essen raus. Das ging schnell, als wir aber bezahlen wollten, dauerte es über eine halbe Stunde, bis sich mal einer erbarmte unsere Kohle zu kassieren. Hat was, dieser Servicegedanke.
Apropos Service, der ist in Marokko kaum zu schlagen. Die Marokkaner sind überaus freundlich, ohne aufgesetzt zu wirken, selbst wenn der Wirt oder auch der Kringelbäcker dich als „mon Ami“ bezeichnet. Selbst wenn man nur einen Thé und ein Wasser trinkt, wird nach dem Woher und Wohin gefragt, was mit unserem dürftigen französisch allerdings kaum zu einer tiefer gehenden Konversation führt. Überraschend viele Marokkaner können allerdings auch ein wenig Englisch und dann klappt’s in einem Gemisch aus allen Sprachen (arabisch und deutsch schleicht sich oft auch ein wenig ein).
Wir wollen Euch nicht mit zu viel Wüstenfotos nerven, aber vor Tata, unserem heutigen Ziel, war noch etwas zu sehen.
Jetzt sitzen wir in Tata ohne Landebier, das ist uns nämlich ausgegangen (schluchz). Über Tata schreibt Marco Polo (der Reiseführer): Wenig Touristen, deshalb kann man unverfälschtes traditionelles marokkanisches Wüstenleben erleben. Das haben wir bei einer Tajine und einem Berbertee ausgiebig genossen. Danach haben wir uns auf der gegenüberliegenden Straßenseite noch einen Sfenj gegönnt.
Für die Unwissenden unter Euch (also eigentlich auch für uns, bevor wir den Namen gegoogelt haben), es handelt sich dabei um eine Art marokkanischen Donut. Göttlich.