Der Antiatlas begrenzt in Marokko die Sahara im Norden. Wir verlassen die Wüste und fahren ins Gebirge. Findet Andrea eh schöner, als durch die Wüste zu fahren. Es gibt ja viele Menschen, die einmal in der Wüste waren und die von ihr dann nicht mehr losgelassen werden. Dazu gehören wir beide nicht. Einerseits wirkt die Wüste mit ihrer Weite und Eintönigkeit stark ein, andererseits weiß man aber auch immer, wie es weitergeht. Selbst Oasen als Unterbrechung sind nur die ersten drei, vier mal überraschend, danach gleichen sie sich. Während des Fahrens kann man klasse seine Gedanken wandern lassen, wenn dann aber auf einmal echte Berge, Täler und kurvige Strecken anstehen, macht es uns beiden mehr Spass. Im Ablauf sieht das dann ungefähr so aus:
Der Antiatlas mit seinen „Streifenbergen“. Der höchste ist mehr als 2.500m hoch.
Wie man an der Oued Durchfahrt sehen kann, ist es auch hier sehr trocken.
Ein fantastischer Ausblick jagt den Anderen.
Die Menschen in dieser Gegend konnten auch historisch gesehen ihren Lebensunterhalt kaum decken, weshalb die Migration in den (reicheren) Norden Marokkos hier der Normalfall geworden ist. Dies kann man auch als Tourist nachvollziehen, wenn man die Landwirtschaft sieht.
Wir haben uns schon gefragt, wovon die Menschen hier leben, was wir uns nicht gefragt haben, war, warum sie hier leben. Das beantwortet sich nämlich von selbst.
Die Infrastruktur in dieser Gegend ist, nun sagen wir, entwicklungsfähig.
Jede Oued Durchfahrt kann so aussehen. Das Drumherum entschädigt.
Es war unglaublich. Wir mussten ständig anhalten, um Bilder zu machen.
Dann näherten wir uns unserem Ziel Tafraoute. Eine kleine Provinzstadt, die vor allem durch ihre Felsformationen bekannt ist, aber auch über einen netten kleinen Souk verfügt, wo wir endlich unsere Obst- und Gemüsevorräte wieder aufstocken konnten.
Der berühmteste Felsen ist der Chapeau Napoléon.
Leicht außerhalb der Stadt hat der belgische Künstler Jean Verame 18 Tonnen Farbe mit Hilfe der freiwilligen Feuerwehr auf ein paar dieser Felsen gespritzt. Was uns der Künstler damit sagen will, blieb uns verschlossen, sah aber ganz nett aus.
Nach so viel Kunstgenuss, den wir bei nur noch 28°C erlaufen mussten, zogen wir dann mit unserem Gemüse auf einen Campingplatz auf der anderen Seite der Stadt. Auch mit nettem Ausblick.