Tibet, für viele ein Traumland. Unser Eindruck ist gespalten und das aus mehreren Gründen. Tibet ist ein Land unter ständiger Überwachung. Mindestens alle hundert Kilometer gibt es eine Polizeikontrolle. Das kann eine Speedcontrol sein, also die Vorgabe, in welcher Zeit eine bestimmte Entfernung zu fahren ist. Kann aber auch eine Registrierung sein oder eine zusätzliche Militärkontrolle. Unser Guide hatte jedenfalls mächtig zu tun, immer alle Papiere vorzuzeigen. Unser Reisepermit, auf dem die genaue Route vermerkt war, hatte am Ende 64 Stempel. In jeder Stadt wurden wir am Stadteingang kontrolliert und mussten uns dann in der Stadt noch registrieren lassen. Ab und zu gab es eine zusätzliche Kontrolle am Stadtausgang.
Wenn man zu schnell unterwegs war hat man eben noch eine kleine Pause eingelegt. Manchmal sogar direkt vor der Polizeikontrolle. Nun ja, so gab es wenigstens ausreichend Espressopausen. Wie hier beim „Höhenespresso“ auf 4.765m Höhe.
Dazu kam, dass die Höhe, vor der wir abstrakt so und so Respekt hatten, uns und auch dem Auto ziemlich zugesetzt hat. Uns 4 bis 6 Tage, mit Kopfschmerzen, Müdigkeit und Appetitlosigkeit, dem Auto, bis wir nach 16 Tagen mal wieder auf unter 2.000m kamen.
Demgegenüber eine grandiose Natur und die tibetische Kultur.
Aber der Reihe nach:
Am zweiten Tag Tibet erreichten wir schon den höchsten Pass unserer Reise.
Die tibetische Schals waren ein Wilkommensgeschenk von Lousan unserem Tibetguide. In dieser Höhe reichten uns am Anfang schon die paar Schritte vom Auto zum Schild, um außer Puste zu kommen. Ab jetzt bewegten wir uns nach dem Pass auf mindestens 4.600m.
Die „Hügel“, die hier zu sehen sind, sind alles 5.000er. Mithin alle höher als der Montblanc, der höchste Berg der Alpen. Berge unter 7.000m haben hier übrigens keine Namen, es sei denn es handelt sich um heilige Berge.
Bauernhöfe gibt´s hier überall auf dieser Höhe.
Morgenstimmung am See. Das andere Ufer des Sees ist in Indien…
wie auch die 7.000er im Hintergrund.
Hier der See noch mal typisch tibetisch. Gebetsfahnen sind hier tatsächlich überall.In Lhasa erkennt man ein durch Tibeter bewohntes Haus daran, dass auf dem Dach Gebetsfahnen wehen.
Ebenfalls überall anzutreffen, gerne auch mal hinter einer Kurve mitten auf der Strasse…
….Yaks, die nur in Tibet wachsen (oder so ähnlich). Schmecken übrigens gut, vor allem in Momo´s, den hiesigen Tortellinis.
Kleiner Stau wegen eines Dorffestes….
… die Bevölkerung überquert mit Strassensperrung die Selbige und die Pferde werden zum Start geführt.
Leider konnten wir uns das Ereignis nicht anschauen, da man nicht selbstbestimmt Urlaub in Tibet macht. Unser Tagesziel war noch ca. 250 km entfernt und wir mussten weiterfahren.
Was da rumliegt ist übrigens kein Müll, sondern Reste von Gebetsfahnen. Hier sind wir auch mal wieder über 5.000m.
Rote Berge, gelbe Berge, grüne Berge und lila Berge, hier haben die Steine alle Farben.
In diesen Felsspalten befand sich unser nächstes Ziel, das Gute Königreich, von dem bis heute keiner genau weiß, wie es untergegangen ist. Einst war es ein mächtiges Reich in Tibet.
Ausgangspunkt für die Besichtigung ist die kleine Stadt Zhanda. Von uns bekommt sie den Titel „nicest little town in Westtibet“, obwohl wir morgens von den antretenden und singenden Soldaten der chinesischen Volksarmee geweckt wurden.
Die große Stuba von Zhanda. Das Kloster war leider wegen Renovierung geschlossen.
Die Ruinen des Guge-Königreichs. Ja, da sind wir trotz aller Kurzatmigkeit raufgeklettert (wir sind zwar etwas vom Hochplateau runtergefahren in die Spalten, aber immer noch über 4.000 m). Frank allerdings kurz vor dem Herzkasper. 40 Jahre rauchen fordern ihren Tribut. Das „move slowly“ unseres Guides klingt uns noch immer im Ohr.
Hier der Beweis, Fotos von Oben!!!
Runtergehen war auch nicht ganz einfach, incl. Beule an Franks Kopf, war aber nicht mehr ganz so anstrengend und wir haben es gut bewältigt.
na endlich! Wir freuen uns wieder von euch zu hören und auch darüber, dass es euch gut geht. Wir bleiben mit Spannung an euch dran.
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