Nach Lhasa 13. bis 18. Juli

Am nächsten Morgen hatte sich der Everest in Wolken gehüllt. Also nichts mit Sonnenaufgang am Everest. Dadurch fiel auch das angepeilte Foto mit Tisch, Stuhl und Flip-Flops aus. Oder vielleicht hing das auch damit zusammen, dass ich schon genug damit zu tun hatte mein Eigengewicht durch die Gegend zu schleppen (@ Ralph: Wäre eh nur für Dich gewesen).

Das Auto sprang nicht an, bzw. ging immer wieder aus, es war kalt und wir hatten Kopfschmerzen nach einer Nacht über 5.000m.

Letztlich sind wir doch noch weggekommen und auch die zwei 5.000er Pässe Richtung Shigatze und Lhasa konnten wir bewältigen. Ein Blick zurück sollte eigentlich drei Achttausender zeigen (Lothse, Everest und Cho Oyu). Leider auch in Wolken.

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Danach hatte uns die Hocheben wieder, auf der jetzt auch vermehrt Nomaden unterwegs waren.

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Auf dem Weg zur Arbeit.

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Ein kleines Kloster auf Höhe des Kilometersteins 5.000 des Friendship-Highways.

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Zwischenzeitlich fehlte uns aufgrund der „Schüttelstrecken“ eine Radkappe und wir hatten vorne rechts ein merkwürdiges Geräusch am Fahrwerk. Umso dringender wurde es in unseren Augen, Lhasa zu erreichen. Das waren aber noch fast 1.000 km. Die Distanzen in Tibet sind einfach gewaltig. Die Natur auch.

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Neue Straße. Der Fluss heißt in Indien später Brahmaputra.

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Dann ging es runter, erstmals sogar wieder unter 4.000m. Das erkennt man daran, dass es wieder mal einen Baum gibt.

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Gegenüber lag die tibetische Ausführung einer Autowaschanlage im Nirgendwo.

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Von Shigatse, mit 400.000 Einwohnern Tibets drittgrößte Stadt, haben wir glatt vergessen Fotos zu machen, obwohl wir dort erstmals wieder großartig gegessen haben. Nepali-Küche, es war göttlich.

Dann noch ein Tag nach Lhasa. Natürlich mit der obligatorischen Polizeikontrolle am Eingang der Stadt. Diesmal hat Andrea ein Foto gemacht, Frank war deswegen ziemlich nervös.

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Ihr seht, wie aus jedem Auto einer ausstieg, um die Papiere zu zeigen. Unser Guide war auch schon unterwegs, ansonsten hätte er uns den Fotoapparat aus der Hand geschlagen.

Danach mussten wir quer durch die Neustadt, in der gerade für mehrere tausend Han-Chinesen neue Wohnungen entstehen, über eine Brücke in das alte Lhasa fahren.

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Blick von der Brücke auf den Potala.

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Wir bezogen Zimmer im Yak-Hotel, mitten in der Altstadt. Ja, die Zivilisation hatte uns wieder. Sitzklo und separate Dusche, welch ein Luxus!!!
Die Stadt hat auch mehr als zwei Restaurants und einen Coffee-Shop mit halbwegs gutem Internet (natürlich mit den in China üblichen politischen Blockaden). Wahnsinn! Wir konnten unser Glück kaum fassen, weil wir auch wieder unabhängig (ohne Guide) zurecht kamen (und kommen durften).
Dazu kam, Lhasa liegt auf 3.800m Höhe. Das war echte Erholung, man glaubt es kaum.

Am nächsten Tag ging es erstmal zur VW Werkstatt.

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Entwarnung. Unsere Motorschwierigkeiten waren nach Auskunft der Mechaniker (die sich zwischenzeitlich bestätigt haben) der Höhe geschuldet. Moderne TDI Motoren seien eben sensibel und in Tibet hätten sie eine komplett andere elektronische Motorsteuerung wegen der dünnen Luft. Das Geräusch vorne käme von einer gebrochenen Schalldämmscheibe, die sie aber wegen des Seikel-Fahrwerks nicht ersetzen könnten. Wäre aber auch für die nächsten 10-20.000 km kein Problem. Wie ihr sehen könnt, haben die alles genau untersucht, Öl, Ölfilter und Luftfilter gewechselt und uns wieder weggeschickt. Wir waren beruhigt.

In Lhasa gab es auch wieder andere westliche Touristen. Wir sind also nicht mehr so aufgefallen. In Westtibet waren wir eher noch die Sensation. Viele wildfremde Menschen wollten mit uns fotografiert werden, was auf uns zunächst eher befremdlich wirkte. Hier tobte einfach das Leben.

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Yak-Fleisch in der Auslage. Um die Ecke der Zahnarzt.

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Köstliches Essen….(natürlich hatte Andrea wie immer die bessere Wahl getroffen).

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…wir konnten uns richtig gut erholen.

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Und natürlich die echten Sehenswürdigkeiten mit Jokhang-Tempel und Potala-Palast.

Der Potala hat übrigens über 2.000 Zimmer, was für uns wieder einige Stufen bedeutete. Aber unter 4.000m, fast schon im Flachland, kein Problem.

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Blick von oben, fast schon auf ein Märchenland….

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Hier wird gebetet.

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Der Potala ist zusammen mit dem Jokhang-Tempel das geistliche Zentrum Tibets und gleichzeitig der Ursprung von Lhasa. Die Stadt ist dazwischen entstanden.

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Das goldene Bauwerksteil ist übrigens die Übernachtungsmöglichkeit des Dalai Lama, die in jedem Kloster vorgesehen ist (natürlich nur theoretisch).

Abschließend noch der Blick auf den Potala vom Jokhang-Tempel.

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Ein Gedanke zu “Nach Lhasa 13. bis 18. Juli

  1. Ich bin von euren Berichten total fasziniert und begeistert! Ich hatte sie schon sehr vermisst. Das könnte für mich ewig so weitergehen… dankeschön dafür!

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