Sind wir doch Donnerstag gleich zwei mal überrascht worden. Plan war es, den Antiatlas wieder Richtung Wüste verlassen. Richtung Guelmim, der Wüstenmetropole Marokkos.
Zunächst fuhren wir nochmals zum Bäcker nach Tafraout, um Croissants für´s Frühstück zu organisieren. Gefrühstückt haben wir dann am Fuße eines Berges, abseits der Straße.
Dann ging es noch weiter durch den Antiatlas, der Richtung Atlantik wieder zur Wüste überging.
Dann das erste Unverhofft. Ausgangs einer Kurve kommt uns ein kleiner Renault mit Offenbacher Nummer entgegen. Wenig Verkehr, so dass ein Pläuschchen mitten auf der Straße kein Problem darstellte. Ein Marokkaner aus Offenbach erzählte uns dann, dass er aus dem nächsten Ort…
…stammt und auf Urlaub da ist. Nachdem er uns dann noch die (seiner Meinung nach) besten Witze über regionale Nummernschilder erzählt hat, fuhren wir grinsend weiter (nicht wegen der Witze). Immerhin waren wir, wie immer wenn´s geht, auf kleinen Nebenstraßen unterwegs und dann treffen wir einen Marokkaner aus Offenbach.
Auf einmal hatte uns die Wüste wieder…
inklusive einer Staumauer mit Pfütze.
Das Stadttor kündigt Guelmim, eine Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern, an.
Der einzige Marjane Supermarkt diesseits des hohen Atlas war eines unserer Ziele. Supermärkte auf marokkanisch sind in Einzelteilen etwas anders als bei uns. Man kauft mehr Sachen aus Schütten ein. Beispiel…
Deswegen riecht es dort auch gut. Fanden auch die Vögel, die im Supermarkt leben.
Nach dem kurzen Abstecher ging es zurück in die Wüste, um zu Fort Bou Jerif, einem ehemaligen Militärstützpunkt der Franzosen, zwanzig Kilometer vor der Atlantikküste zu gelangen. Als es hier noch keine modernen Straßen gab, wurden mit Hilfe dieses Stützpunkts die Hauptpisten nach Agadir überwacht.
Zunächst ging es auf einer geteerten Straße Richtung Küste, von der wir dann auf eine neun Kilometer lange, ziemlich raue Steinpiste, abbogen.
Dann kam der „Campingplatz“ in Sicht, von dem wir zu Fuß weiter zum Fort wanderten.
Eine große Anlage, hier der Blick von der oberen Befestigung auf die Mannschaftsunterkünfte und den Exerzierplatz…
…und hier der Blick aus der Wohnung des Kommandanten.
Hauptfestung
Und jetzt die zweite Überraschung des Tages. Das als 4×4 Camp angekündigte Fort Bou Jerif, entpuppte sich als luxuriöse Herberge mitten in der Wüste, mit angeschlossenem Campingplatz. Da haben wir es gleich krachen lassen und für 270 MAD (Dirham) eine Camper Halbpension mit 3-Gang Abendessen und Frühstück erstanden. Heißt: Ca. 27 Euro pro Person.
Hinter den ganzen Expeditions LKW´s kann man unseren VW Bus, der zwischenzeitlich von Ismael den Namen „good Dromadaire“ erhalten hat, gar nicht sehen. Aber weiter mit der Überraschung…
Fischspieße, köstlich.
Nach einem opulenten Frühstück mit Crêpes, Feigen- und Aprikosenmarmelade sowie Wüstenhonig, ging es heute früh dann weiter Richtung Atlantik, an den berühmten Plage Blanche.
Neben der Piste immer wieder Nomaden (Imker) mit Bienenkästen.
Kurz vor der Küste, immer noch auf der Piste…
…der Atlantik war nahe, aber der Weg dorthin steinig.
Plage Blanche…
…40km weißer Sandstrand. Hier fällt die Sahara in den Atlantik. Naturschutzgebiet.
Das gefällt den Flamingos. Unsere Aufnahmen erfolgten übrigens von einem entfernten Beobachtungsturm aus.
Blick in die andere Richtung.
Gigantisch. Von hier aus kann man übrigens am Strand entlang fast 100km bis Tan Tan fahren. Man sollte sich allerdings nicht von der Flut überraschen lassen, was die Fahrt etwas gefährlich werden lässt. Insbesondere falls man mal im Sand steckenbleibt.
Wir fuhren allerdings von hier aus nicht mehr weiter in den Süden, sondern wandten uns gen Norden, Richtung Side Ifni, mit seinem etwas außerhalb liegenden Legzira Beach. Bekannt durch die zwei Felsentore, von denen das filigranere (und damit schönere) leider 2016 eingestürzt ist. Hier das andere…
Sidi Ifni ist eine ehemalige spanische Garnisonsstadt, ihr seht, dieser Landstrich hat eine bewegte Kolonialvergangenheit. Hier der ehemalige Gouverneurspalast.
Insgesamt ein schönes Städtchen, mit einem lebhaften Souk. Hier konnten wir auch unsere Maroc Telekom Karte wieder aufladen (10 GB, 10€). Sfejs gab es im Kleinformat, auch wohlschmeckend und die Langusten für umgerechnet unter 12€ zum Abendessen waren sensationell.
Wir verabschieden uns für heute mit einem Blick (von oben) auf unser Wohnzimmer. Der Bus (good Dromadaire) ist bei genauem Hinschauen zu erkennen.
Klasse Eindrücke und wieder ganz toll geschrieben macht wieder richtig Spaß und gute Laune eure Reise zu begleiten..danke und noch viel Spaß
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